Hat mein Kind eine LRS?
Von besonderen Problemen beim Lesen und Schreiben – wir wählen die Bezeichnung LRS – spricht man definitionsgemäß dann, wenn Störungen der organischen Hörfähigkeit und der peripheren Sehfähigkeit durch ärztliche Untersuchungen ausgeschlossen sind und man von der Intelligenz her ein besseres Lesen und Schreiben Lernen erwarten könnte.
Dennoch kann die Diskrepanz zwischen Lese- bzw. Schreibleistung nicht allein für die Diagnose genügen, da auch andere Faktoren hier eine Rolle spielen können. Während man lange Zeit der Meinung war, dass bestimmte Fehlerarten (z. B. spiegelbildliche Schrift) untrügliche Indizien für eine LRS seien, so weiß man heute, dass erst die Fehlerhäufigkeit - im Vergleich zum Klassendurchschnitt - eine LRS ausmacht. Die Fehlerarten, die nun nicht mehr zum Beweis einer LRS herangezogen werden, spielen allerdings eine wichtige Rolle bei der Diagnose der Funktionsschwächen, die dem Kind das Lernen erschweren, und dem daraus resultierendem Förderplan.