Praxis für Sprachtherapie Sylvia Klein

Hörwahrnehmung

 

Auditive und zentrale Wahrnehmungsstörung

und ihre Behandlung durch Hörtraining und Klangtherapie

Immer häufiger fallen Kinder auf, die scheinbar therapieresistent in ihrer Sprachentwicklungsproblematik verharren, in der Schule durch Versagen bzgl. der Anforderung im Lese- und Schreibprozess auffallen oder auch weitreichende Verhaltensprobleme (meist sekundär bedingt) zeigen.
Oft werden dahinter verborgene Probleme der zentralen und auditiven Wahrnehmung mit der konventionellen Audiometrie nicht erfasst.

DEFINITION :

Zentral auditive Verarbeitungsstörung ist eine Störung in der Verarbeitung von (Sprach-)signalen in den zentralen Hörbahnen und den für die auditive (Sprach-)wahrnehmung bedeutsamen kortikalen Bereichen bei normaler peripherer Hörfähigkeit.  (Definition in Anlehnung an Axmann, 1993)

PHÄNOMENOLOGIE EINES KINDES MIT EINER ZENTRAL-AUDITIVEN VERARBEITUNGSSTÖRUNG:

Das Kind in der Gruppe
Sprachverhalten
Hörverhalten

Das Kind

  • agiert laut und überdreht schnell, wird z.T. aggressiv
  • gibt oft den Ton in der Gruppe an oder verweigert das Mitspielen
  • beschwert sich häufig über zu viel Lärm ist jedoch selbst recht laut
  • spielt gerne alleine oder in der Kleingruppe mit ein, zwei Kindern
  • kann sich nicht gut konzentrieren und bei einem Spiel bleiben
  • kann schlecht aus einer Beschäftigung herausgeholt werden
  • hört nicht gerne Lieder und Geschichten
  • vergisst Kinderlieder sehr leicht

Das Kind

  • erscheint auf den ersten Blick sprachunauffällig
  • hat eine leicht nuschelige, eher leise Sprache /oft schnelle Sprechweise
  • spricht leicht dysgrammatisch
  • fragt sehr häufig nach
  • orientiert sich häufig bei Anweisungen an den anderen Kindern
  • hat Schwierigkeiten beim Nachsprechen längerer Sätze und Wörter

Das Kind

  • zeigt verzögerte Reaktionen beim Ansprechen (abgrenzen zu Aufmerksamkeitsstörungen)
  • orientiert sich häufig in die falsche Rufrichtung
  • erschrickt häufig, wenn man von hinten sich nähert
  • verwechselt häufig ähnlich klingende Wörter
  • orientiert sich am Mundbild !
  • mag Musik als Hintergrundgeräusch nicht

 

Schulleistungen
Anamnestische Daten

Das Kind

  • hat Schwierigkeiten im Kopfrechnen, Lesen und Schreiben (Lese-und Rechtschreibschwäche)
  • hat Konzentrationsprobleme und eine schwache Merkfähigkeit
  • vergisst häufig Hausaufgaben und mehrteilige Arbeitsaufträge
  • verliert im Klassengespräch häufig den roten Faden und antwortet ausweichend
  • hat einen eher eingeschränkten und wenig flexiblen Wortschatz

Das Kind

  • hatte häufig Mittelohrentzündungen/ Erkältungskrankheiten in den ersten drei Lebensjahren
  • hatte eine späte Sprachentwicklung
  • "nervt" in der Familie beim Fernsehen durch häufiges Nachfragen