Sprachentwicklung und ihre Abweichungen | ||||
AUSSPRACHE / WORTSCHATZ / SATZBAU | Mögliche Auffälligkeiten | |||
~ 0 Mon. |
Schreien, Gurren |
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~ 2 Mon. | 1. Lallphase, Gurgel- und Sprudellaute (durch Berührungsempfindungen im Mund gesteuert) | |||
~ 4 Mon. | Schmatz- und Zischlaute, Vokallaute, erste Silben | |||
~ 6 Mon. | Beginn der 2. Lallphase (vom Hören gesteuert) Silbenketten: babababa...; Lautinventar nimmt zu; die ersten Laute sind hinten im Mundraum gebildete Laute |
Verstummt ein Kind mit 7-8 Monaten, deutet es evtl. auf eine Hörbeeinträchtigung hin. Deshalb immitiert das Kind die Laute der Umgebung nicht. Es erkundet wenig mit dem Mund, zeigt eine offene Mundhaltung und verliert Speichel | ||
~ 12 Mon. |
Lallen, große Vielfalt an Lauten, Echolalie; erste Intonationen, die der Sprechmelodie der Erwachsenensprache ähnlich sind Erste Wörter, Silbendopplungen, "Papa, Mama"; Babysprache |
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~ 18 Mon. |
erste Laute werden gezielt zur Wortbildung eingesetzt; Laute: p, b, m, n Einzelne Wörter, z.B.: "wau wau, Ball.." Der Satzbau zeigt Einwortsätze (mit unterscheidlicher Betonung); der Wortschatz erweitert sich und ist meist affektbezogen |
Das Kind versteht kleine Aufforderungen nicht. Es zeigt wenig Lautmalerei (z.B. Tierlaute, Silbenverdopplungen). Es zeigt sich als "kaufaul" und meidet feste Speisen. | ||
~ 24 Mon. |
Kind lernt Regeln des Lautsystems der Muttersprache (phonologisches System); Laute der 1. und 2. Artikulationszone kommen hinzu: w, f, t, d Der Wortschatz umfasst nun mind. 50 Wörter (magische Grenze), die v.a. Nomen sowie erste Verben und Adjektive betreffen 1. Fragealter (mit Satzmelodie); 2- und 3-Wortsätze, die grammatikalisch noch nicht korrekt sind |
Das Kind spricht weit weniger als 50 Wörter ("Magische Grenze") und benutzt nicht das Wort "nein" um seine Ablehnung zu bekunden. | ||
~ 2 1/2 J. |
Laute der 3. Artikulationszone kommen hinzu: Wortschatz wird weiter stark ausgebaut; Wortneuschöpfungen treten auf; erster Gebrauch von "ich" Mehrwortsätze nehmen zu; die Endungen von Nomen und Verben sind jedoch noch nicht richtig |
Wortschatz entwickelt sich kaum weiter. Es zeigen sich meist weiterhin maximal Einwortsätze. | ||
~ 3 J. |
erste schwierige Konsonantenverbindungen: Starke Wortschatzzunahme 2. Fragealter (wer, wie, was, warum..); einfache Sätze sind richtig, erste Nebensatzbildungen |
Für Außenstehende ist die Aussprache fast nicht verständlich Es werden nur wenige alltägliche Worte benutzt und meist Funktionswörter wie "der, die, das, neben, unter, mein, dein..." nicht. Das Kind spricht selten 3 Wörter hinaterneinander und fragt kaum, z.B. "Ist das?" | ||
~ 4 J. |
Beherrschung aller Laute der Muttersprache bis evtl. die Zischlaute (s, z, sch) und schwierige Konsonantenverbindungen (kl-, gl-, dr-, br-...) Wortschatz nimmt weiter stark zu (u.a. Farben, Pronomen) Längere Sätze werden gebildet, schwierige Konstruktionen teilweise noch nicht normgerecht; Nebensätze Manchmal entwicklungsbedingtes Stottern |
Mehr als 4 Laute werden nicht korrekt gebildet. Es werden weiterhin Wörter ausgelassen und ungenaue Bezeichungen für DInge der Umgebung verwendet. Die Sätze sind kurz und unverbunden sowie in der Grammatik fehlerhaft (z.B. Mehrzahl) | ||
~ 6 J. |
Beherrschung aller normgerechten Laute Wortschatz groß genug für differenzierten Ausdruck; Abstrakte Begriffe werden kindgemäß sicher verwendet Grammatik wird gut beherrscht; Gedankengänge können beschrieben werden (mehrere Zeit- und Pluralformen); Nacherzählen/ Berichten von Erlebnissen und Geschichten möglich |
Neben den S-Lauten spricht das Kind noch andere Laute nicht korrekt. Es zeigt im Satz Wortumstellungen und lässt immer noch Wörter ganz aus. Erlebnisse werden lückenhaft und unzusammenhängend erzählt, so dass der Erwachsene oft nachfragen muss. Die kruzen Sätze zeigen falsche grammatische Formen. |